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Aug - 18

Tattoo Pflege – Der komplette Leitfaden

Tattoo Pflege – Der komplette Leitfaden

Nach dem Stechen des Tattoos bist du an der Reihe: Mit der richtigen Tattoo Pflege bleibt dir dein schönes Tattoo langfristig erhalten.

von Gastblogger Michael

Die Pflege deines frisch gestochenen Tattoos solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schließlich willst du, dass dein Tattoo lange erhalten bleibt und dabei immer top aussieht. Mit diesem Leitfaden zeigen wir dir, wie du dein Tattoo richtig pflegst, damit es immer perfekt aussieht.

Warum Tattoo Pflege so wichtig ist

Von dem Moment an, in dem du den Stuhl des Tätowierers verlässt, liegt dein Tattoo ganz in deiner Verantwortung; allen voran die Pflege. Die richtige Pflege-Routine ist nicht nur wichtig, damit die Linien deines Tattoos und die Tinte so scharf, intensiv und farbenfroh wie möglich bleiben.

Ist dein neues Tattoo einmal fertiggestellt, handelt es sich dabei im Grunde um eine feine, offene Wunde. Damit ist sie auch offen für alle Arten bösartiger Keime und Bakterien. Die können sich auf die Optik deines Tattoos und die Wundheilung auswirken und sollten deswegen definitiv nicht unter deine Haut.

Aber keine Sorge: Mit den richtigen Pflegemaßnahmen für dein frisches Tattoo ermöglichst du eine schnelle und gute Heilung. Das tolle an den Pflegetipps: Sie gelten ein Leben lang. Denn wenn du älter wirst, wird deine Haut älter und damit auch dein Tattoo.

Unsere Tattoo-Pflegetipps sind also für Alle mit Tattoo – egal ob frisch gestochen oder schon etwas älter.

 

Pflegetipps für frische Tattoos

Lasse deine Bandage/Folie auf dem Tattoo, wie von deinem Künstler empfohlen

Eine beliebte Frage: Wie lange soll die Folie draufbleiben? Während einige Künstler dich bitten, deine Bandage nur für eine Stunde an zu behalten, können andere dich bitten, sie für einen ganzen Tag zu tragen. Das liegt daran, dass nicht jedes Tattoo gleich ist. Dein Künstler weiß, welche Zeit für dich und dein Tattoo am besten ist, also befolge seine Ratschläge.

Wasche dein Tattoo nach dem Entfernen der Bandage gründlich

Wasche dein Tattoo vorsichtig und gründlich mit deinen Fingern, warmem Wasser und einer parfüm- und alkoholfreien Seife. So entfernst du getrocknetes Blut und durch die schonende Seife wird deine Haut nicht gereizt. Am besten reinigst du dein Tattoo mit einer sanften, kreisenden Bewegung.

Tupfe dein Tattoo nach der Reinigung trocken

Verwende ein sauberes Papiertuch, um dein Tattoo zu trocknen und tupfe es vorsichtig ab. Du solltest auf keinen Fall reiben!

Trage eine kleine Menge Lotion auf

Stelle nach dem Reinigen des Tattoos sicher, dass der Bereich vollständig trocken ist. Anschließend kannst du eine sehr dünne Schicht deiner Pflegecreme auftragen. So spannt die Haut nicht so stark bei der Heilung. Eine passende Pflegecreme erhältst du bei uns.

Wasche dein Tattoo regelmäßig

Mit einem Mal ist es nicht getan: Verwende weiterhin eine parfümfreie Seife und lauwarmes Wasser, um dein Tattoo mindestens zweimal am Tag zu reinigen.

Wiederhole den Reinigungsvorgang, bis das Tattoo vollständig verheilt ist

Denke daran, dass dein Tattoo erst vor Keimen und Bakterien geschützt ist, bis es vollständig verheilt ist. Das kann in der Regel 2 bis 4 Wochen dauern.

Beobachte dein Tattoo auch nach der Heilung

Nicht nur frisch gestochene Tattoos wollen gepflegt werden. Auch für ältere Tattoos gilt: Gesunde Haut gleich ein gesund aussehendes Tattoo. Versorge deine Haut (und dein Tattoo) also weiterhin mit Feuchtigkeit.

Die No-Go’s der Tattoo Pflege

Ziehe nicht an der schorfigen Kruste

Meistens bildet sich nur eine leichte Kruste nach dem Stechen eines Tattoos. Doch in bestimmten Bereichen kann, je nachdem, wie stark dieser bearbeitet wurde, eine dickere Kruste auftreten. Diese Kruste solltest du unter keinen Umständen abziehen!

Schorf, der nicht von selbst abfällt, ist möglicherweise noch mit den tieferen Hautschichten verbunden, in denen sich die Tinte noch im Prozess befindet. Das bedeutet, dass das Abziehen von Schorf dazu führen kann, dass Tinte zusammen mit dem Schorf aus der Haut gezogen wird.

Außerdem entfernst du mit der Kruste die Schutzbarriere der Haut. Das kann die Heilung verzögern, ein Verblassen deines Tattoos verursachen und die Wahrscheinlichkeit einer Infektion erhöhen.

Nicht kratzen und ziehen

Auch wenn die Haut um und an deinem Tattoo mal jucken sollte: AUF KEINEN FALL KRATZEN! Sonst kratzt du eventuell Tintenpigmente ab oder es bilden sich Risse in der Haut, die unschön verheilen und dein Tattoo beeinflussen. Außerdem könnten deine Fingernägel Bakterien beherbergen, die du (wieder) lieber nicht unter deiner Haut haben möchtest.

Das gleiche gilt für das Abziehen von feinen Hautstücken. Sobald dein Tattoo die Schorfphase beendet hat, fängt die Haut an, sich zu schälen und abzublättern. Mit dieser schuppigen Haut, egal wie einladend, solltest du nicht spielen – geschweige denn sie abziehen.

Bleib weg von der Sonne

Ein frisch gestochenes Tattoo solltest du keinem intensiven Sonnenbad aussetzen. Und zwar wirklich gar nicht – auch nicht mit Sonnencreme. Denn die UV-Strahlen können auf der jetzt sehr empfindlichen Haut ziemlich viel Schaden anrichten und dein Tattoo verblassen. Das gilt übrigens auch für Sonnenbänke.

Bleib weg vom Wasser

Freibäder, Seen, Flüsse und Meere sorgen zwar für Abkühlung, können aber auch Bakterien enthalten, die dein frisches Tattoo ruinieren. Solltest du doch einmal in Kontakt mit Wasser kommen, von dem du dir nicht ganz sicher bist, wie sauber es nun wirklich ist: Reinige dein Tattoo so schnell wie möglich mit einer parfümfreien, ggf. auch antibakteriellen Seife.

Übrigens: Auch ausgiebige, heiße Duschen und Saunagänge solltest du meiden, bis deine Haut vollständig verheilt ist. Am besten du sparst etwa drei Wochen etwas Wasser – zumindest was den Kontakt mit deinem Tattoo angeht.

Das Tattoo in Creme ersticken

Weiter oben haben wir geschrieben, dass du dein Tattoo mit einer dünnen Schicht Creme pflegen kannst. Und damit ist auch wirklich eine dünne Schicht gemeint!

Trägst du zu viel Creme auf dein Tattoo auf, verhindert die dicke Schicht, dass deine Wunde Sauerstoff bekommt und die ist wichtig für die Heilung deines Tattoos. Hier kommt es also nicht auf die Masse an, sondern desto öfter (und dünner) desto besser.

Dein Tattoo erneut einwickeln

Apropos Sauerstoff: Der kommt natürlich auch nicht an dein Tattoo wenn du es erneut mit Folie einwickelst. Sofern dein Tätowierer nicht ausdrücklich dazu geraten hat und dir gezeigt hat, wie das Einwickeln funktioniert, solltest du das auf keinen Fall machen.

Dein Tattoo muss atmen, um richtig zu heilen und der Wickel wird den Bereich daran hindern. Außerdem bleibt das Tattoo dann sehr feucht und warm, was die perfekte Brutstätte für Bakterien ist.

Petroleum basierte Produkte verwenden

Die meisten dieser Produkttypen sind sehr dicht und schwer. Selbst das Auftragen einer dünnen Schicht kann verhindern, dass dein Tattoo richtig atmet. Nicht nur das, einige Produkte auf Mineralölbasis enthalten zudem Inhaltsstoffe, die Tinte aus deiner Tätowierung ziehen können, wenn sie zu oft verwendet werden.

Scheuernde oder schmutzige Handtücher verwenden

In den ersten Monaten sollte nichts verwendet werden, um dein Tattoo zu reinigen, außer deine super-sauberen Finger. Auch Handtücher, die sauber und super weich aussehen, müssen das nicht unbedingt sein. Zudem können die scheinbar weichen Fasern die noch offene Haut reizen.

Zu enge Kleidung tragen

Abhängig von der Position des Tattoos kann eng anliegende Kleidung den empfindlichen Bereich reiben oder reizen. Das kann zu Ausschlägen führen und der Schorf bzw. die Haut bekommt nicht genug Luft.

Zu früh Sport treiben

Die beliebte Frage nach dem Tätowieren: Wann darf ich wieder Sport machen?
Es gibt eine Reihe von Gründen, warum du Sport in den Tagen nach dem Stechen des Tattoos meiden solltest:

1. Abhängig von der Dauer, die du im Stuhl des Artists verbracht hast, kann eine Tätowierung das Immunsystem beeinträchtigen. Das liegt daran, dass das Tätowieren ein “Trauma” für deine Haut ist, das deinen Körper etwas Kraft kostet. Also erst wieder Kraft sammeln und dann Sport machen.


2. Schwitzen kann auch ein Problem sein. Wenn das Tattoo brandneu ist, geht die Tinte immer noch in die tieferen Schichten. Wenn deine Körpertemperatur durch Bewegung ansteigt, beginnen sich deine Hautporen zu öffnen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Tinte austritt.


3. Nicht jeder desinfiziert sein Trainingsgerät nach Gebrauch gewissenhaft, weswegen auch Fitnessstudios Bakterienherde sein können.


4. Sei vorsichtig, dass du nicht genau das Körperteil trainierst, auf dem sich dein frisches Tattoo befindet. Übermäßige Gelenkbewegung unter einem neuen Tattoo können Reibungen und Reizungen verursachen.

Finger weg vom frischen Tattoo

Natürlich wollen deine Freunde dein neues, schönes Tattoo bewundern. Aber das sollten sie mit den Augen tun und nicht mit den Händen. Schließlich darfst du ja auch nur mit super sauberen Fingern an dein frisches Tattoo.

Über das Tattoo rasieren

Egal, wann du dir dein Tattoo hast stechen lassen, jetzt ist erstmal No Shave November angesagt. Denn die Rasierklinge reizt nicht nur deine Haut und bringt eventuell Bakterien unter die Haut, die Klinge kann auch ganz schön viel kaputt machen.

Auch durch leichtes Streifen beim Rasieren kannst du Schorf und Hautreste mit dir ziehen und dein Tattoo wirklich kaputt machen. Du würdest ja auch nicht über eine andere Wunde mit dem Rasierer fahren.

Nach ein paar Wochen kannst du ausprobieren, ob du dich wieder rasieren kannst. Dafür streichst du mit geschlossenen Augen über den Bereich. Wenn du keinen Schorf mehr spürst, sei er noch so fein, kannst du den Bereich rasieren. Du darfst dabei auch sehr pingelig sein.

Sag (erstmal) nein zu Alkohol

Auch die Frage: Wann darf ich mit frischem Tattoo wieder Alkohol trinken? hört man in Tattoo Studios nicht selten. Du solltest die ersten 48 Stunden nach dem Stechen eines Tattoos auf Alkohol verzichten. Denn der verlangsamt die Heilung von Wunden und verdünnt dein Blut.

Das gilt übrigens auch für Schmerztabletten, denn die funktionieren auch als Blutverdünner. Außerdem wird man unter Alkoholeinfluss unvorsichtiger – und du willst dein frisches Tattoo ja schützen.


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